Wie unseren vorherigen Beiträge gezeigt haben ist Cannabis eine unglaublich vielseitige Pflanze mit manigfaltigem Nutzen. Diese reichen von Hanf als Nutzpflanze bei der Herstellung von Textilien, als Baumaterial, in der Papierindustrie bis hin zur Verwendung in Autos. Ein weiteres Anwendungsgebiet ergibt sich für Cannabis als Heilpflanze. Von den mehr als 400 Inhaltsstoffen sind in diesem Zusammenhang primär die über 100 Cannabinoide und mehr als 200 Terpene zu nennen. Die Theorie hinter dem Begriff „Entourage Effekt“ ist, dass diese pharmakologisch wirksamen Stoffe in einer synergetischen Wechselwirkung zusammenspielen. Das heißt, dass bestimmte Cannabinoide und Terpene sich in dem Maße beeinflussen, das sie bestimmte Wirkungen verstärken oder aber mindern sollen. An diesem Punkt soll allerdings angemerkt sein, dass der „Entourage Effekt“ keineswegs unumstritten ist. Es werden weitere wissenschaftliche Untersuchungen und Studien notwendig sein um die genauen Zusammenhänge der unterschiedlichen Verbindungen der wertvollsten Nutzpflanze in der Geschichte der Menschheit zu entschlüsseln.
Der Begriff Entourage stammt aus dem Französischen und bedeutet Umgebung oder Umkreis und beschreibt das enge Umfeld einer Person. In der Cannabisforschung fand dieser in den frühen 1960ern seinen Einzug als man bei einer Untersuchung zu THC und Cannabidiol feststellte, dass die beiden Phytocannabinoide nur einen Teil der Wirkung ausmachten. Insbesondere Terpene wurden hierbei als die Stoffe identifiziert, welche den pharmakologischen Einfluss auf den Körper modulieren. In dieser Untersuchung stellte man fest, dass Pflanzenstoffgemische (sowohl die Kombination unterschiedlicher Cannabinoide als auch das Zusammenspiel von Cannabinoiden mit Terpenen) oftmals eine höhere biologische Aktivität besitzen als die isolierten Reinsubstanzen. So zeigten sich schon bei einer moderaten Dosierung von Cannabinoiden in der Mischung mit Terpenen höhere medizinisch gewünschte Effekt als bei der Einzelgabe von beispielsweise Cannabidiol. Zu den modifizierenden Effekten von Terpenen gehören die verbesserte Aufnahme von THC und Cannabidiol, die Linderung eventueller Nebenwirkungen, ein Verstärken der Wirkung sowie ein regulierender Effekt auf die Verfügbarkeit der Cannabinoide im Körper.
Die Herausfoderung bei der Herstellung vollwertiger Cannabidiol-Produkte liegt nun darin, dass Extrakte und Öle eine ausreichende Menge an Terpene enthalten um vom „Entourage Effekt“ profitieren zu können. Vor allem bei hochdosierten Produkten ist dies eine Herausforderung, da jede Züchtung bestimmte Grenzen hat, was den Gehalt an Cannabinoiden angeht. Somit muss dem Endprodukt beispielsweise weiters Cannabidiol zugesetzt werden um diese hohe, gewünschte Konzentration zu erreichen.
„Entourage-Effekt“-Facts:
- Pflanzenstoffgemische für höhere biologische Aktivität und optimale Synergie Effekte
- „Entourage Effekt“, ein klassischer Fall von Synergie: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
- Erst durch die Zusammenarbeit von Cannabinoiden und Terpenen soll der menschliche Körper diese vollständig aufnehmen und von der bestmöglichen Wirkung profitieren können
- Cannabinoiden sind am ECS aktiv während Terpene weitere Rezeptoren ansprechen
- Vollspektrum-Öle enthalten alle Hanfwirkstoffe